Fort-de-France: Ein Hauch von französischem Flair in der Karibik

Wir hatten Sehnsucht nach einem Hauch von französischem Großstadtflair, jedoch auf karibische Art. Also machten wir uns auf den Weg nach Fort-de-France, der heutigen Hauptstadt von Martinique.

Ankerplätze – Nicht immer ein Zuckerschlecken…

Obwohl wir für unseren Aufenthalt auf Martinique einen Mietwagen hatten, wollten wir jedoch unbedingt mit der BLACKFIELD vor Ort ankern. Das Schöne ist, ein enger Ankerplatz befindet sich direkt unter dem Fort Louis. Von dort kann man mit dem Dinghy übersetzen und befindet sich gleich im Park Savane, mitten im Herzen von Fort-de-France. Perfekt für Hundebesitzer wie uns.

Bei unserer Ankunft mussten wir jedoch feststellen, dass die kleine Ankerbucht überfüllt war und fest in französischer Hand lag. Die Boote lagen dicht an dicht. Leider war es nicht möglich, weiter vom Strand entfernt zu ankern, da die Fähren mit beträchtlicher Geschwindigkeit zum Anleger durch die Bucht fuhren. Die Fähren erhielten von uns schnell Spitznamen, von Michael Schumacher bis Sebastian Vettel war alles dabei.

Stress an Bord war vorprogrammiert. Ich persönlich mag enge Ankerplätze überhaupt nicht. Nach einigem Hin und Her fanden wir trotzdem einen kleinen Platz, was unserem französischen Nachbarn sichtlich missfiel. Unter neugierige Blicken wurden Fotos von unserem Schiff gemacht – für den Fall, dass wir uns verrechnet hatten und die BLACKFIELD mit einem anderen Boot kollidieren würde. Das erinnerte uns stark an die netten Ankerlieger vor Saint-Anne.

Aber egal, wir ließen uns nicht ärgern und ignorierten die „feindlichen“ Blicke, um Fort-de-France zu erkunden.

Eine Stadt mit vielen Gesichtern

Die Atmosphäre in Fort-de-France unterscheidet sich deutlich von dem, was wir bisher auf Martinique erlebt haben. Die Stadt erinnert mehr an das französische Festland, was nicht überraschend ist, da es eine der größten Städte der kleinen Antillen ist.

Direkt über unserem Ankerplatz thront das Fort Saint-Louis. Es wurde im 17. Jahrhundert während der Kolonialzeit von Frankreich errichtet und diente dem Schutz der Stadt vor Angriffen von Piraten und feindlichen Mächten. Gerne hätten wir es besichtigt, da man von dort einen wunderschönen Blick über die Bucht haben soll. Leider war dies aufgrund unserer Hunde nicht möglich – wie so oft.

Gleich neben dem Fort befindet sich der Park Savane. Ursprünglich ein militärisch genutztes Gelände wurde es im Laufe der Zeit zu einem öffentlichen Park umgewandelt. Ein Ort, an dem Bewohner und Besucher die grüne Umgebung schätzen und den Park als Erholungsgebiet nutzen können.

Auch wenn Fort-de-France eine relativ große Stadt ist, liegen die historischen Sehenswürdigkeiten doch erstaunlich nah beieinander. Einmal die Straße überqueren, und schon steht man vor einem beeindruckenden Gebäude: der Bibliothèque Schoelcher.

Die Bibliothek wurde nach Victor Schœlcher benannt, einem französischen Politiker und Abolitionisten, der sich für die Abschaffung der Sklaverei in den französischen Kolonien einsetzte.  Kaum vorstellbar – das Gebäude wurde in Frankreich entworfen und dann in Einzelteilen nach Martinique verschifft, wo es in Fort-de-France wieder zusammengebaut wurde. Wahnsinn, und das im Jahr 1886.

Leider konnten wir aufgrund von Corona-Einschränkungen die Bibliothek nicht besichtigen. Aber vermutlich hätten man uns wegen Don & Monthy ohnehin nicht in das Gebäude gelassen.

Und so erkundigen wir Stadt noch etwas weiter …

Fazit

Fort-de-France hat uns jetzt nicht so beeindruckt. Uns gefallen die kleinen Orte auf Martinique besser. Trotzdem ist es praktisch, eine gute Busverbindung (leider ohne Hunde) zu den großen Einkaufszentren der Insel zu haben. Der Ankerplatz eignet sich gut für einen Einkaufsbummel, wenn man einen Platz ergattern kann und bereit ist, mit dem nicht zu unterschätzenden Wellengang zu leben, den Schumacher, Vettel und Kollegen verursachen.

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