Schweren Herzens brachen wir von den Les Saintes auf. Es fühlte sich komisch an – ein wenig wie Abschied nehmen von einem alten Freund, den man hofft bald wiederzusehen, aber trotzdem schon vermisst.
Unser nächstes Ziel war Marie-Galante, und obwohl wir uns drauf freuten, war da diese leise Wehmut. Der Wind war optimal, was eher selten vorkommt und so wollten wir die Chance nutzen. Schließlich ist Marie-Galante bekannt für ihre wunderschönen Strände, Zuckerrohrfelder und die Produktion von Rum, der zu den besten der Welt gezählt wird. Das wollten wir natürlich testen …
Marie-GalantE, ursprünglich und authentisch
Marie-Galante gehört, wie die Les Saintes zu Guadeloupe. Sie wird wegen ihrer kreisrunden Form als „die große Keksinsel“ (La Grande Galette) bezeichnet. Anders als die Les Saintes ist sie eher flach und nicht so imposant. Im ersten Moment waren wir doch etwas enttäuscht, auch wenn wir von unserem Ankerplatz einen herrlichen Blick auf einen kilometerlangen Strand und wundervolle Sonnenuntergänge hatten.
Marie-Galante ist im Vergleich zu anderen karibischen Inseln vom Massentourismus relativ unberührt geblieben. Hier ist das Leben noch ursprünglicher und authentischer. Eine ganz neue Erfahrung für uns.
Leider mussten wir die Insel schon nach einiger Zeit Hals über Kopf verlassen, da Carstens Laptop kaputtging. Eine Reparatur war nur auf der Hauptinsel Guadeloupe möglich. Durch den abrupten Aufbruch haben wir es bedauerlicherweise verpasst, Marie-Galante näher zu erkunden. Was wirklich schade war, aber die Arbeit geht vor und so ging es für uns weiter nach Le Gosier.
Le Gosier, der Tourismus hat uns wieder
Le Gosier ist eine lebhafte Gemeinde auf Grand-Terre. Grand-Terre und Basse-Terre sind die beiden Hauptinseln von Guadeloupe und zusammen bilden sie die Form eines Schmetterlings.
Le Gosier gehört zu den bekanntesten und meistbesuchten Orten auf Guadeloupe. Sie bietet eine perfekte Mischung aus schönen Stränden und lebendiger Atmosphäre. Bars und Nachtclubs sorgen für Unterhaltung bis in die frühen Morgenstunden.
Jeden Freitagabend findet der Marché de la Nuit statt. Ein Nachtmarkt mit lokalem Kunsthandwerk, Souvenirs und kulinarischen Spezialitäten. Es ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Mit zwei Hunden war es für uns aber zu stressig durch die vollen Gassen zu schlendern.
Der Blick vom Ankerplatz ist zwar schön, da man direkt vor der Ilet du Gosier liegt. Aber leider ist er gerade am Wochenende, wenn viele Jetskis und Motorboote unterwegs sind, sehr überfüllt und alles andere als ruhig.
Bedauerlicherweise konnten wir die Ilet du Gosier nicht besuchen, da Hunde auf der kleinen Badeinsel verboten sind. Aber das kennen wir schon.
Death in Paradise
Natürlich mussten wir Deshaies besuchen. „Déhé“, wie die Guadeloupeans es aussprechen, dient auch heute noch als Kulisse für die beliebte britische Fernsehserie „Death in Paradise“ (ZDF).
Deshaies (wozu eigentlich die ganzen Buchstaben?) ist ein malerisches Fischerdorf an der Westküste von Basse-Terre. Es liegt eingebettet in einer atemberaubenden natürlichen Kulisse mit üppigen Hügeln und einem wunderschönen Küstenabschnitt. Wir hätten auch mit der Blackfield direkt in der Bucht ankern können, doch wir haben es vorgezogen, mit dem Mietwagen zu fahren.
Auch wenn der Ort sich zu einem beliebten Ziel für Besucher entwickelt hat, ist er doch viel ruhiger als z. B. Le Gosier. Es hat seinen charmanten, dörflichen Charakter bewahrt. Interessant ist es, die Häuser aus der Serie zu entdecken und natürlich mussten wir in „Catherine’s Bar“ einen Cocktail trinken.
Rundfahrt mit dem Mietwagen
Leider war das Wetter nicht so großartig, als wir den Mietwagen hatten. Und so haben wir uns Basse-Terre vom Auto aus angeschaut… Oftmals waren die schönen Strände überfüllt und man konnte am Straßenrand keinen Parkplatz mehr finden. Oder es regnete…. Ja, so ist das manchmal.
Aber wir haben eine schöne Wanderung im Nationalpark Guadeloupe unternommen.
Fazit
Guadeloupe hat uns sehr gut gefallen.
Îlet des Saintes war für uns ein Highlight. Aber auch die großen Inseln Basse-Terre und Grande-Terre gefallen uns gut. Vor allem ihre unterschiedlichen Landschaften. Auf Grande-Terre gibt es atemberaubende Strände mit kristallklarem Wasser und auf Basse-Terre üppige Regenwälder, Wasserfälle und einen aktiven Vulkan, La Grande Soufrière.
Natürlich ist Guadeloupe ebenso wie Martinique europäisch geprägt, doch wenn man so lange wie wir in der Karibik verbringt, lernt man es zwischendurch zu schätzen. Schade ist nur, dass auf den französischen Karibikinseln Hunde so unerwünscht sind…