Les Saintes – eine etwas andere karibische Postkartenidylle

Schon der erste Blick auf die Îles des Saintes (Inseln der Heiligen) während unserer Anfahrt entschädigte uns für die recht ruppige Überfahrt. Wir hatten das Gefühl, in einer Postkarte gelandet zu sein. Einfach magisch, dieser Ort.

Îles de Saintes
Blick auf die Îles des Saintes

Die Vorfreude war groß, denn was wir über die Les Saintes gehört und an Bildern gesehen hatten, ließ uns einiges erwarten. Die Inselgruppe besteht aus neun Inseln, wobei nur die zwei Hauptinseln Terre-de-Haut und Terre-de-Bas bewohnt sind.

Terre-de-Haut hat einen wunderschönen Naturhafen mit einigen Moorings. Zum Glück konnten wir noch eine freie Mooring ergattern. Dies ist hier nicht immer so einfach, da die Les Saintes ein beliebtes Ziel für Segler sind. Vom Cockpit aus hatten wir einen wundervollen Blick auf den Ort. Was für eine Postkartenidylle. Die Insel strahlte eine Ruhe aus, die man fast greifen konnte. Hier konnte man die Seele baumeln lassen.

Ein kleiner Ausflug in die Geschichte

Ihren Namen verdanken die Les Saintes natürlich Christoph Columbus. Dieser hat im Jahre 1493 an Allerheiligen hier angelegt und die Inselgruppe deshalb „Los Santos“ genannt. 

Bis sich 1648 die ersten französischen Siedler niederließen, wurde die Inselgruppe nur vom Indianerstamm der Arawak frequentiert. Sie kamen dorthin, um zu fischen und zu jagen. Aufgrund ihrer strategischen Lage, man nannte sie auch Gibraltar der Antillen, kämpften Frankreich und England immer wieder um die Inselgruppe. Erst 1816 wurden die Les Saintes definitiv französisch.

Im Musée du Fort Napoleon kann man viel über die Geschichte und die koloniale Vergangenheit der Inselgruppe erfahren. Die Anlage liegt schön gelegen auf einem Hügel oberhalb der Bucht. Von dort hat man einen atemberaubenden Blick über die Insel. Da wir aber ohnehin mit den Hunden das Museum nicht besuchen konnten, haben wir auf den doch sehr steilen Anstieg verzichtet.

Das pulsierende Herz der Insel

Auch wenn Le Bourg auf Terre-de-Haut zweifellos ein touristischer Anziehungspunkt ist, hat der Ort trotzdem seinen authentischen Stil bewahrt. Enge Gassen, gesäumt von bunten kreolischen Hütten und Kolonialhäusern, luden zum Schlendern ein. Le Bourg hat seine eigene Dynamik und es machte Spaß, in einem der vielen Restaurants zu sitzen und dem bunten Treiben zuzuschauen.

Fernab der Touristen

Aber es gibt auch eine ruhigere Seite der Insel. Fernab von den Tagestouristen. Hier ist die Insel noch ursprünglich. Vorbei an schönen Stränden. Einer der schönsten ist der zwischen zwei wilden Klippen geschützte Strand von L’Anse Rodrigue.

Da die Insel nicht sehr groß ist, kann man alles hervorragend zu Fuß erreichen. Natürlich hätten wir auch eins der vielen Golf-Carts mieten können, die hier für die Touristen bereitstehen. 

Die Wanderung zum Chameau

Eines unserer Höhepunkte war die Wanderung zum Chameau (Kamel), dem höchsten Punkt von Terre-de-Haut. Mit einer Höhe von 309 Metern ist Le Chameau schon von Weitem an seiner markanten Form zu erkennen. 

Der Weg führte uns vorbei an atemberaubenden Aussichten, die das Herz jedes Fotografen höherschlagen ließen. Und ihr könnt mir glauben, wir waren um jeden Fotostopp dankbar, denn der Aufstieg war recht schweißtreibend. Unseren 1. Versuch mussten wir auch abbrechen, da wir zu spät gestartet waren und die Sonne unerbittlich brannte.

Monthy hatte keine Lust mehr und so mussten wir ihn tragen.

Beim 2. Versuch waren wir klüger und starteten in den frühen Morgenstunden. Erst jetzt konnten wir den Aufstieg mehr genießen. Alle Mühe hatte sich gelohnt. 

Oben angekommen, bot sich uns ein Panoramablick, der seinesgleichen sucht. Ein 360°-Blick über die gesamte Insel, die Nachbarinsel Terre-de-Bas und die Umrisse von Dominica. Ein unvergesslicher Moment, der uns die Einzigartigkeit und Schönheit von Les Saintes in all ihrer Pracht zeigte.

Fazit

Wir sind von Îles des Saintes begeistert. Das bunte Treiben, die Atmosphäre, die kleinen Restaurants und Boutiquen, die schönen Strände und vieles mehr. Ja, wenn tagsüber die Fähre oder ein kleines Kreuzfahrtschiff die Touristen ausspuckt, ist es etwas voll. Das Schöne ist aber, dass man am frühen Morgen oder späten Nachmittag wieder unter sich ist.

Wir haben die Zeit genossen, kleine Wanderungen und Ausflüge mit dem Dinghy unternommen oder einfach nur im Cockpit gesessen und die malerische Kulisse genossen. 

Nach oben scrollen